Vor der Küste Grönlands treibt ein Koloss von Eisberg bedrohlich nahe am Hafen einer kleinen Siedlung. Behörden warnen vor einer möglichen Flutwelle und mahnen zur Vorsicht. Es ist nicht das erste Mal, dass die Siedlung sich einem eisigen Riesen gegenübersieht.
Unheimliche Begegnung der eisigen Art: Vor der Küste Grönlands ist ein riesiger Eisberg aufgetaucht, der bedrohlich nah vor dem Hafen der 150-Einwohner-Siedlung Innaarsuit scheinbar regungslos im Wasser liegt. Die örtlichen Behörden sind alarmiert, die Sorge besteht, der Eisberg könnte zerbrechen und ins Wasser stürzende Eisbrocken eine Flutwelle auslösen. Bereits im Jahr 2018 mussten Häuser in der Siedlung evakuiert werden, als ebenfalls ein Eisberg vor der Küste auf Grund gelaufen war.
Auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte die Gemeinde Avannaata, zu der Innaarsuit gehört, Fotos von dem Eisberg nahe einer Fischfabrik und des örtlichen Lebensmittelladens. "Die Einsatzkräfte bitten Familien, nicht in Gruppen zum Laden zu gehen, und Personen mit eingeschränkter Mobilität, besonders vorsichtig zu sein, wenn sie zum Laden gehen", warnt die Gemeinde in dem Beitrag. Auch beim Befahren des Hafens mit dem Boot sei Vorsicht geboten. Die Einsatzkräfte seien sich der Eismasse bewusst und vorbereitet, falls diese brechen sollte, heißt es weiter.
Dennis Lehtonen, der in der Fischfabrik vor Ort arbeitet, sagte der britischen Nachrichtenagentur SWNS, der Eisberg sei ursprünglich vor mehr als einer Woche in der Nähe des Dorfes aufgetaucht, dann aber weitergezogen. "Am Montag kehrte der Eisberg jedoch nach Innaarsuit zurück und befindet sich seitdem (fast) an derselben Stelle", wird Lehtonen zitiert.
Einige Bewohner "eher aufgeregt"
"Aus diesem Grund hat die Gemeinde Avannaata eine offizielle Warnung für den Eisberg herausgegeben und wir schließen vorübergehend die lokale Fischfabrik, in der ich arbeite, sowie den kleinen Laden", so Lehtonen. Er fügte hinzu: "Ich habe die Einheimischen gefragt, was sie von dem Eisberg halten. Einige sagen, sie seien besorgt, aber es gibt auch viele, die (wie ich) eher aufgeregt sind."
Bereits im Juli 2018 hatte sich ein Eisberg mit einem geschätzten Gewicht von mehr als 10 Millionen Tonnen direkt vor der Küste des Dorfes festgesetzt. Sogar auf Bildern aus dem Weltraum war der riesige Eisbrocken deutlich zu sehen. Mehrere Häuser in Ufernähe wurden damals evakuiert. Die befürchtete Flutwelle durch abbrechende Eisbrocken blieb jedoch aus und der Eisberg trieb schließlich von der Siedlung weg, ohne Schäden zu hinterlassen.