Fortschritte bei Akkus für Elektroautos meldet der chinesische Konzern CATL. Eine Batterie-Variante soll eine Reichweite von 1500 Kilometern bringen. Für besonderes Aufsehen sorgen jedoch die Pläne zu Natrium-Akkus - denn diese haben einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Batterien.
Der chinesische Batterie-Gigant CATL hat drei neue Akku-Technologien vorgestellt, welche bereits für Aufsehen sorgen. Sollten sie das halten, was der Konzern verspricht, könnten sie deutliche Fortschritte für E-Autos mit sich bringen. Die von CATL Anfang der Woche in Shanghai präsentierten Neuerungen zielen auf die größten Herausforderungen elektrischer Antriebe: Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Preis.
Die erste Innovation soll E-Autos eine Reichweite von 1500 Kilometern mit einer Ladung ermöglichen. Möglich machen soll es die Dual Power Battery, die zwei verschiedene Konzepte vereint: eine reguläre Schnellladebatterie in Kombination mit einem separaten Zusatzakku für verbesserte Leistung und Reichweite.
Laden so schnell wie tanken?
Die zweite Neuerung von CATL betrifft die Ladegeschwindigkeit: Dafür hat das Unternehmen das bestehende Schnelllade-Modell Shenxing verbessert, um eine größere Reichweite zu erzielen. Laut CATL bietet die Batterie bei nur fünf Minuten Ladezeit eine Reichweite von 520 Kilometern. Das wäre noch einmal eine Verbesserung gegenüber dem Versprechen von BYD ("Laden so schnell wie tanken"), in derselben Ladezeit eine Reichweite von 470 Kilometern zu erreichen.
Und zuletzt kündigte CATL noch eine Akku-Variante an, die Einfluss auf Preis und Haltbarkeit haben könnte: Eine Batterie, die statt auf das seltene und teure Lithium auf das Metall Natrium setzt. Naxtra heißt der neue Akku. Im Vergleich zu Lithium ist Natrium weltweit häufig, es kommt etwa in Kochsalz vor. Die Rohstoffpreise für Natrium sind um ein Vielfaches niedriger als bei Lithium, was sich auch auf die Preise der Akkus auswirken dürfte - wie stark genau, ist allerdings noch unklar.
Sicherer, aber schwerer
Zudem soll der Akku laut dem Unternehmen einen weiteren Vorteil bieten: Auch bei extrem niedrigen Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius sollen die Akkus noch den Großteil ihrer Leistung liefern können. Darüber hinaus sollen sie bis zu einer Hitze von 70 Grad Celsius funktionieren. Anders als Lithium-Akkus, die bereits auf Temperaturen von unter 5 Grad Celsius empfindlich reagieren. Auch gelten Natrium-Akkus als sicherer, weil sie ein geringeres Brand- und Explosionsrisiko haben.
Der Nachteil der Bauweise: Natrium-Akkus weisen bisher eine geringere Energiedichte auf als ihre Lithium-Pendants. Das bedeutet, dass sie bei gleicher Leistung größer und schwerer sein müssen. Laut CATL soll das neue Modell mit einer Energiedichte von 175 Wattstunden pro Kilogramm jedoch an die Werte von Lithium-Eisen-Phosphat-(LFP-)Batterien heranreichen. Die Naxtra-Akkus sollen daher auch eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern ermöglichen.
Die Massenproduktion der Natrium-Akkus soll im Dezember 2025 starten, kündigte CATL an. Auch deutsche Hersteller setzen auf CATL-Akkus: Zu den Kunden zählt etwa BMW. Anfang 2023 hatte der chinesische Konzern im thüringischen Arnstadt seine erste Fabrik in Europa eröffnet.