Sandalen und Gesundheitsschuhe von Birkenstock werden rund um den Globus teurer. Der Hersteller soll so die Kosten durch US-Zölle ausgleichen. Zur Halbzeit des Geschäftsjahres kann sich das Unternehmen über eine ungebrochen hohe Nachfrage freuen und hebt die Prognose an.
Birkenstock will seine Kult-Sandalen und Gesundheitsschuhe weltweit teurer machen. Über Preiserhöhungen sollen die Auswirkungen der US-Zölle abgefedert werden. "Wir werden die Auswirkungen der derzeit bestehenden Zölle vollständig ausgleichen", sagte Finanzchef Ivica Kroloin in einem Interview mit Reuters. "Wir erhöhen die Preise nicht nur in einer Region, sondern sehen dies als globale Maßnahme."
Die weiteren Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU seien "äußerst schwer vorherzusagen", betonte Kroloin. Ein Vorteil des Unternehmens liege darin, dass es seine Rohstoffe nicht aus Asien bezieht. "Wir sehen darin eine Chance, um zusätzlichen Platz in den Regalen zu gewinnen und unseren Marktanteil zu erhöhen. Deshalb investieren wir auch weiter", erklärte der Manager, der seinen Posten am 1. Februar angetreten hat.
Die Schuhe von Birkenstock kommen bei den Kunden trotz allgemeiner Konsumflaute besser an als erwartet. Nach einem rasanten Wachstum im Quartal hob der Vorstand seine Jahresziele an. "Wir sind sehr stark in das Geschäftsjahr 2025 gestartet und erwarten nun, am oberen Ende unseres Umsatzwachstumsziels von 15 bis 17 Prozent zu liegen", sagte Vorstandschef Oliver Reichert. Darüber hinaus erhöhe er das Ziel für die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) auf 31,3 bis 31,8 Prozent. Das entspricht einem bereinigten Ebitda von 660 Millionen bis 670 Millionen Euro.
Mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Einfuhrzölle erklärte Reichert, dass sich Birkenstock in einer "beneidenswerten Position" befinde. Mit seinem relativ knappen Angebot und der Preisgestaltung werde Birkenstock auch in dieser Situation bei den Kunden ankommen. Im zweiten Quartal des Bilanzjahres 2024/25 schnellte der Umsatz um fast ein Fünftel auf 574 Millionen Euro und der Gewinn um 47 Prozent auf 105 Millionen, wie das in New York gelistete Traditionsunternehmen aus Linz am Rhein mitteilte.