Meta verschiebt Update von KI-Modell - Aktie gibt nach

Eigentlich sollten wir alle schon längst das neue KI-Modell "Behemoth" auf Facebook, Whatsapp und Instagram nutzen können. Doch der Start wird verschoben - erneut. Ob das wegweisende Update überhaupt noch dieses Jahr erscheint, ist unklar.

Meta soll Kreisen zufolge die Markteinführung seines KI-Flaggschiffs verzögern. Das führe intern zu Bedenken über die Richtung der milliardenschweren KI-Investitionen, sagten mit der Situation vertraute Personen. Die Ingenieure des Unternehmens kämpfen damit, die Fähigkeiten des "Behemoth"-Modells bei Sprachen deutlich zu verbessern. Das führe dazu, dass sich die Mitarbeiter fragen, ob die Verbesserungen gegenüber früheren Versionen signifikant genug seien, um einen Marktstart zu rechtfertigen, so die Insider. Der Aktienkurs von Meta verlor in der Folge nachbörslich 2,4 Prozent.

Zu Beginn seiner Entwicklung war "Behemoth" intern für eine Veröffentlichung im April vorgesehen, die mit der ersten KI-Konferenz von Meta für Entwickler zusammenfallen sollte. Meta brachte im Vorfeld der Veranstaltung zwei kleinere Modelle seiner Llama-KI-Modellfamilie auf den Markt, verschob aber später ein internes Ziel für die Veröffentlichung des größeren "Behemoth" auf Juni. Nun wurde das wegweisende Update auf Herbst oder später verschoben.

Meta verliert Tempo bei KI-Entwicklung

Meta wurde früher für die Geschwindigkeit gelobt, mit der das Unternehmen seine Konkurrenten im globalen KI-Wettrüsten eingeholt hat, indem es Milliarden von Dollar für die Entwicklung der Technologie ausgab, die Chatbots auf Whatsapp, Instagram und Facebook antreibt. Meta plant, in diesem Jahr Investitionen von bis zu 72 Milliarden Dollar, wovon ein Großteil für die Verwirklichung der großen KI-Ambitionen von CEO Mark Zuckerberg verwendet werden soll.

Zuckerberg und andere Meta-Führungskräfte haben sich nicht öffentlich auf einen Zeitplan für "Behemoth" festgelegt. Das Unternehmen könnte sich letztlich dazu entschließen, das KI-Modell früher als erwartet auf den Markt zu bringen, unter anderem durch die Einführung einer eingeschränkten Version. Die Meta-Ingenieure seien jedoch besorgt, dass die Leistung von "Behemoth" nicht den öffentlichen Aussagen über seine Fähigkeiten entsprechen könnte, so die Personen weiter. Ein Sprecher von Meta lehnte eine Stellungnahme ab.

Führungskräfte des Unternehmens sollen zudem frustriert über die Leistung des Teams sein, das die Llama-4-Modelle gebaut habe und würden ihnen die Schuld für die fehlenden Fortschritte bei "Behemoth" geben, erklärten die informierten Personen weiter. Meta erwäge infolgedessen erhebliche Veränderungen im Management seiner KI-Produktgruppe.