Immobilienpreise steigen so deutlich wie seit 2022 nicht

Die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen ziehen einer Studie zufolge kräftig an. Die Experten sehen den größten Anstieg seit fast drei Jahren. Besonders betroffen sind die Metropolen. Nur in einer Großstadt sinken die Kaufpreise im ersten Quartal.

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal einer Studie zufolge so deutlich gestiegen wie seit knapp drei Jahren nicht mehr - trotz wirtschaftspolitischer Unsicherheit. Eigentumswohnungen verteuerten sich von Januar bis März um durchschnittlich 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Kieler Institut für Wirtschaftsforschung (IfW) mitteilte. Bei Einfamilienhäusern liegt das Plus bei 4,7 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern sogar bei 8,7 Prozent.

Dies sei jeweils das größte Preiswachstum seit Mitte 2022. "Das Abwarten hat ein Ende", sagte IfW-Immobilienmarktexperte Jonas Zdrzalek. "Wer kaufen will, hat sich offenbar mit den neuen Gegebenheiten arrangiert - und spekuliert darauf, dass der Immobilienmarkt vorerst seinen Tiefpunkt erreicht hat." Die Zahl der Transaktionen liegt den Angaben nach um fast ein Drittel über dem Niveau des Vorjahreszeitraums - trotz der Unsicherheit etwa wegen der von US-Präsident Donald Trump eingeführten hohen Zölle, die Export-Europameister Deutschland besonders treffen dürften.

In den größten Städten legten die Immobilienpreise durchweg zu. Verglichen mit dem Vorquartal zogen die Preise für Eigentumswohnungen in Köln mit 3,4 Prozent am stärksten an. In Stuttgart (+2,1 Prozent) sowie Berlin (+1,7 Prozent) verteuerten sich Eigentumswohnungen ebenfalls spürbar. Die Immobilienmärkte in Düsseldorf (+1,3 Prozent), Frankfurt (+0,7 Prozent) und Leipzig (+0,6 Prozent) verzeichneten moderate Anstiege der Verkaufspreise. Für Hamburg und München stehen noch keine Transaktionsdaten zur Verfügung.

Preise nähern sich absoluten Höchstständen

Auch anderswo zogen die Preise an. Besonders deutlich zeigt sich das in Karlsruhe mit einem Plus von 3,8 Prozent sowie in Duisburg mit einem Plus von 3,2 Prozent. Einen leichten Preisrückgang gab es in Dresden (-0,9 Prozent) - allerdings hatten die Preise dort in den Vorquartalen stark angezogen. Insgesamt würden die Preise für Eigentumswohnungen im Schnitt nur noch rund zehn Prozent unter ihren absoluten Höchstständen liegen, erklärte das IfW.

"Ob sich die Preisanstiege weiter im selben Tempo fortsetzen, hängt vom wirtschafts- und geldpolitischen Umfeld ab", sagte Zdrzalek. "Aber für Käufer kann sich die aktuelle Marktsituation nach einer günstigen Gelegenheit für einen Einstieg anfühlen."