Nadja Abd el Farrag stirbt mit nur 60 Jahren an Organversagen. "Naddels" Ex-Managerinnen erinnern an eine Frau, die sich bei ihrem privaten Glück oftmals selbst im Weg stand und "immer an die Falschen" geraten ist.
Am 9. Mai stirbt Nadja Abd el Farrag in einem Hamburger Krankenhaus an Organversagen. "Naddel", wie sie seit ihrer Beziehung mit Pop-Titan Dieter Bohlen nur noch genannt wurde, wird nur 60 Jahre alt. Bereits 2018 hatte sie in ihrer Biografie "Achterbahn" öffentlich gemacht, dass sie in Folge ihres jahrzehntelange Alkoholkonsums an einer Leberzirrhose litt. Mit ihrem Tod endet das Leben einer Frau, deren Absturz ebenso öffentlich war wie ihr Aufstieg.
Andrea Mayer-Rinner hat Abd el Farrag zehn Jahre lang als Managerin betreut und glaubt genau zu wissen, wann es mit ihrem ehemaligen Schützling steil bergab ging: "Die Nadja ist bei der Trennung vom Dieter zerbrochen. Das war eindeutig der Knackpunkt für sie. Sie hat ihn über alles geliebt. Für sie war das einfach der Größte, der Beste, der Schönste."
Im Interview mit RTL erinnert sich Mayer-Rinner an Abd el Farrags fatalen Hang, "immer an die Falschen" zu geraten. Sie sei immer wieder ausgenutzt worden und habe Sachen gemacht, weil sie Menschen vertraut habe, die es nicht gut mit ihr gemeint haben. "Die haben ihr Geld versprochen. Und Geld war für Naddel immer ganz, ganz wichtig. Das hat sie von Dieter auch gelernt." Abd el Farrag habe zudem oft die falschen Berater gehabt, denen sie blind vertraut habe.
Konstante Beziehungen habe die Verstorbene nach der Trennung von Bohlen nicht mehr geführt, so Mayer-Rinner im RTL-Interview. "Wenn sie jemanden in ihr Leben gelassen hat und der Mensch war dann jetzt nicht mehr da, so wie ich beispielsweise in Kärnten, während sie in Deutschland war, dann hat sie einfach einen Schlussstrich gezogen."
Partner und Kind waren der "Herzenswunsch"
Dabei soll Abd el Farrag von privatem Glück und sogar eine Familie geträumt haben, wie Marion Ellendorf, ebenfalls eine ehemalige Managerin und Freundin der Verstorbenen, zu berichten weiß. "Ein Partner, ein Kind, eine vernünftige Beziehung, das war immer ihr Herzenswunsch." Doch "Naddel" habe sich bei der Erfüllung dieses Wunsches durchaus selbst im Wege gestanden: "Aber leider wurde das ja durch ihre Art nicht erfüllt. Sie ist wahrscheinlich auch falsch drangegangen, weil sie sich ja immer Partner aussuchen wollte, die sie unterhalten können. Finanziell."
Dabei habe Abd el Farrag so viel geben können. Ellendorf beschreibt die Verstorbene als liebenswürdig, herzlich und "großzügig, obwohl sie selbst nichts hatte". Aber sie sei oft zu überfordert vom Leben gewesen. Dass sie ihr nicht helfen konnte, schmerze sie sehr, erklärt die ehemalige Managerin.
Wie Nadja Abd el Farrag als "Naddel" deutschlandweit bekannt wurde und vor den Augen der Öffentlichkeit erst aufstieg und dann abstürzte, ist ab dem 16. Mai in der Dokumentation "Nadja Abd el Farrag - Ein unerfülltes Leben" auf RTL+ zu sehen.