Trump keilt gegen Bruce Springsteen und Taylor Swift

Nach seiner Nahostreise ist US-Präsident Trump auf den Rückflug in die USA - und das dauert. Die Zeit nutzt der 78-Jährige und schaut, wer aktuell Kritik an ihm und seinem Kurs geübt hat. Dann wütet er los. Es trifft Musik-Legende Springsteen - und aus nicht ganz erfindlichen Gründen auch Taylor Swift.

US-Präsident Donald Trump hat auf dem Rückflug von seiner Reise in die Golf-Region Rocklegende Bruce Springsteen und Popstar Taylor Swift beleidigt. Trump schrieb von Bord der Präsidentenmaschine Air Force One in seinem Onlinedienst Truth Social, Springsteen sei ein "unausstehlicher Idiot". In einem weiteren Post behauptete Trump, Swift sei "nicht mehr heiß".

US-Rockstar Springsteen hatte am Mittwoch bei einem Konzert im britischen Manchester gesagt, sein Heimatland werde derzeit von einer "korrupten, inkompetenten und verräterischen Regierung" geführt und das Publikum aufgefordert, "gegen Autoritarismus" und für Freiheit einzutreten. Trump nutzte seinen Flug nun für einen Retourkutsche: Springsteen werde "stark überschätzt", schrieb der 78-jährige Republikaner. Er habe den Rockstar, seine Musik und seine "radikal linke Politik" noch nie gemocht. Springsteen sei "kein talentierter Typ - nur ein aufdringlicher, unausstehlicher Idiot".

Trump beleidigte Springsteen außerdem als "vertrocknete 'Backpflaume'", seine Haut sei "völlig verkümmert". Der Musiker solle "den Mund halten, bis er wieder im Lande ist". "Dann werden wir alle sehen, wie es ihm ergeht", drohte Trump. Der 75-jährige Musiker, den seine Fans "The Boss" nennen, hatte im Wahlkampf erst Joe Biden und dann Kamala Harris unterstützt und vor einer zweiten Amtszeit für Trump gewarnt. Trump trete an, "um ein amerikanischer Tyrann" zu werden, hatte er bei einem Wahlkampfauftritt von Harris im Bundesstaat Georgia gesagt.

Unklar blieb zunächst, aus welchem Anlass der US-Präsident Popsängerin Swift attackierte. "Ist irgendjemandem aufgefallen, dass sie nicht mehr 'heiß' ist, seit ich gesagt habe 'Ich hasse Taylor Swift?'", schrieb Trump während seines Flugs auf Truth Social. Swift hatte bei der US-Präsidentschaftswahl offen Trumps Rivalin Kamala Harris von den Demokraten unterstützt. Der Republikaner hatte deshalb schon im vergangenen September erklärt: "Ich hasse Taylor Swift."

Erst unlängst hatte Springsteens Bandleader Steven Van Zandt gesagt, die Ablehnung von Trumps Politik habe die E Street Band in den USA massiv Fans gekostet. "Es ist offensichtlich, dass Bruce und ich nicht im Trump-Lager übernachten. In Amerika haben wir deshalb in den letzten Jahren die Hälfte unseres Publikums verloren", sagte er in der deutschen Ausgabe des "Playboy". Der "Trumpismus" sei "heute stärker als der Rock'n'Roll".

Der 74 Jahre alte Musiker blickt auch deshalb vorfreudig auf anstehende Tourtermine in Europa. "In Europa sind wir heute zehnmal so groß wie in Amerika. Auf 60 Stadionkonzerte kommen zu Hause sechs. Das 'Land of the free' ist nicht mehr das gleiche wie zu der Zeit, als wir angefangen haben."

Ihre Botschaft würden die Rocklegenden deshalb nicht ändern: "Irgendwann im Leben musst du die Entscheidung treffen, ob du ein ehrlicher Künstler sein willst, der auch ein Bürger dieses Landes ist mit all seinen Verantwortlichkeiten, oder du willst ein reicher Entertainer sein und tun, was jeder erfolgreiche Entertainer in der Geschichte getan hat, wenn er Geld verdienen will: Politik und Religion vermeiden."

In Deutschland treten Springsteen und die E Street Band am 11. Juni in Berlin, am 18. Juni in Frankfurt/Main und am 27. Juni in Gelsenkirchen auf.