US-Präsident Trump hat das große Geld im Blick und kündigt den milliardenschweren Verkauf von Waffen für die Ukraine an europäische Länder an. Frankreich hingegen möchte gerne auf Beschaffungen in den Vereinigten Staaten verzichten. Das dürfte allerdings kaum sinnvoll sein.
Nach den Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zu milliardenschweren Waffenverkäufen an europäische Staaten für die Ukraine gibt es teilweise Gegenwind. Tschechien beispielsweise kündigte an, sich lieber auf eigene Initiativen zu konzentrieren. Das Land hat vor längerer Zeit die erfolgreiche Beschaffung von Hunderttausenden Geschossen Artilleriemunition für Kiew in die Wege geleitet. Und auch aus Frankreich kommen kritische Töne.
Wie "Politico" unter Berufung auf zwei französische Beamte berichtet, will sich Paris nicht an der Initiative zum Kauf von US-Waffen beteiligen. Das Magazin verweist darauf, dass Staatschef Emmanuel Macron sich seit Langem dafür einsetzt, eine europäische Verteidigungsindustrie aufzubauen, indem lokale Beschaffungen priorisiert werden.
Gegenüber der Wochenzeitung "Le Monde" bestätigte Regierungssprecherin Sophie Primas den "Politico-Bericht nicht. Sie teilte aber mit, dass Frankreich die Käufe europäischer Waffen "maximal" priorisieren wolle. Man habe eine "maximale Präferenz für europäische Käufe", so Primas.
Da die Ukraine jedoch schnelle Hilfe benötigt und die USA bei diversen Waffensystemen führend sind, ist es fraglich, ob Kiew ohne Unterstützung aus Washington auskommen könnte. Beispielsweise setzt die Ukraine bei der bodengestützten Flugabwehr auf das US-System Patriot und bittet immer wieder um weitere Einheiten und Raketen, von denen nun angeblich auch kurzfristig welche geliefert werden sollen. Mit SAMP/T gibt es zwar ein vergleichbares französisch-italienisches System, das jedoch deutlich weniger verbreitet ist. Kiew hat bislang nur zwei Stück erhalten.
Und auch bei anderen Waffen wie Bomben oder Langstreckenraketen sind die USA führend. Nach den kürzlichen Ankündigungen von Trump zu Waffenverkäufen an europäische Staaten für die Ukraine hatte es Spekulationen gegeben, dass Kiew die ersehnten Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von 2400 Kilometern erhalten könnte. US-Präsident Trump teilte jedoch später mit, er wolle der Ukraine keine Langstreckenraketen bereitstellen. In Europa gibt es bislang keine vergleichbare Waffe.