Columbia University entlässt 180 Mitarbeiter nach Trump-Erlass

Die US-Regierung macht Ernst. Bildungs- und Forschungseinrichtungen müssen um ihre Förderungen bangen. Einer Universität in New York werden 400 Millionen Dollar gestrichen. Für 180 Angestellte bedeutet dies das Aus. Und es soll nur der Anfang sein.

An der Columbia University werden massiv Arbeitsplätze gestrichen. Grund dafür ist ein Erlass der Regierung Donald Trumps, 400 Millionen Dollar an Bundeszuschüssen zu streichen, weil die Bildungseinrichtung angeblich "jüdische Studenten nicht vor antisemitischer Belästigung geschützt" habe. Der US-Präsident und sein Stab zielten damit auf die mehrfachen Demonstrationen von Studierenden dieser Universität ab.

"Über das gesamte Forschungsportfolio hinweg mussten wir schwierige Entscheidungen treffen", erklärte Unipräsidentin Claire Shipman in einer Mitteilung. "Und leider erhalten heute fast 180 unserer Kollegen, die in geförderten Bereichen gearbeitet haben, Mitteilungen über die Nichtverlängerung oder Kündigung ihrer Verträge."

Shipman kündigte zugleich an, dass dies nur der Anfang sei. "In den kommenden Wochen und Monaten müssen wir weitere Maßnahmen ergreifen." Der Wegfall dieser enormen Förderungssumme sei spürbar. Es handle sich um eine "äußerst herausfordernde Zeit". Die Columbia University werde fortan nur noch "in Bereiche investieren, die uns voranbringen", so die Präsidentin der Forschungseinrichtung weiter.

Universität bemüht sich um Schadensbegrenzung

Anfang März informierte die US-Regierung die Einrichtung über die Streichung der Bundesmittel. Im April gab die Universität nach und bemühte sich um Wiedererlangung der Förderung: Die Campus-Polizei erhielt etwa neue Befugnisse, kann seitdem auch Studenten festnehmen. Das Tragen von Gesichtsmasken auf dem Unigelände wurde zudem verboten. Darüber hinaus erhielt ein neuer Mitarbeiter weitreichende Befugnisse zur Beaufsichtigung der Abteilungen für Nahost-, Südasien- und Afrikastudien sowie über das Zentrum für Palästinastudien.

Doch all das half nicht. Shipman und ihre Kollegen waren bisher nicht erfolgreich mit ihren Bemühungen. Aufgeben kommt für die renommierte Universität in New York jedoch nicht infrage.

"Die Leitung der Columbia University führt weiterhin Gespräche mit der Bundesregierung, um die Wiederaufnahme dieser und weiterer Forschungsförderungen, die noch aktiv, aber bisher nicht ausgezahlt sind, voranzutreiben", teilte die Columbia-Präsidentin weiter mit. Bis ein Erfolg verbucht werden kann, muss Shipman die Ausgaben weiter kürzen.