Mittelmeerraum ächzt im Juli unter Rekordtrockenheit

Dürren, Waldbrände und bedrohte Ernten: Im Mittelmeerraum verzeichnen viele Länder in diesem Monat extreme Trockenheit. Besonders auffällig ist der Wert im Vergleich mit dem Beginn der Messungen.

Im vergangenen Monat ist in Europa und im Mittelmeerraum eine Rekordtrockenheit verzeichnet worden. Mehr als die Hälfte der dortigen Böden waren Anfang Juli von Dürren betroffen, wie aus einer Untersuchung der neuesten Daten der Europäischen Dürre-Beobachtungsstelle (EDO) durch die Nachrichtenagentur AFP hervorgeht. Das ist die größte von Trockenheit betroffene Fläche im Zeitraum vom 1. bis zum 10. Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2012.

Der Wert lag 21 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2024. Im Vergleich zum Juni, als 55,5 Prozent der Flächen von Trockenheit betroffen waren, sank der Wert leicht. Die Untersuchungen von Dürren des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus basieren auf Satellitenbildern und berücksichtigen drei Parameter: Niederschläge, Bodenfeuchtigkeit und den Zustand der Vegetation.

Osteuropa betroffen

Am stärksten traf die Trockenheit den Osten Europas. In Serbien, Bulgarien und dem Kosovo waren die Böden fast vollständig von Dürren betroffen. Auch in Armenien und der Türkei waren große Flächen - 95 beziehungsweise 77 Prozent des Landes - von Trockenheit betroffen. In der Türkei führte die Trockenheit in Verbindung mit starken Winden zu zahlreichen Bränden.

Auch Syrien ist derzeit von einer Dürre betroffen, welche die Weizenernte bedroht und laut den Vereinten Nationen die Ernährungssicherheit von 16 Millionen Menschen im Land gefährdet.

In Westeuropa war die Lage weniger einheitlich: Während in Frankreich zwei Drittel der Böden von Trockenheit betroffen waren, blieben die Böden in Spanien und Portugal größtenteils von Dürren verschont.