16-Jährige aus Deutschland startet in Hollywood durch

Seit ihrem Durchbruch vor ein paar Jahren steht Helena Zengel mit den ganz Großen vor der Kamera. Tom Hanks sei für sie so etwas wie ein Familienmitglied geworden, sagt die gebürtige Berlinerin. In diesem Sommer ist sie in gleich zwei neuen Filmen in den deutschen Kinos zu sehen.

Mit gerade einmal 16 Jahren gehört Helena Zengel unzweifelhaft zu den größten Filmstars Deutschlands. Bereits auf der Berlinale 2019 feierte sie mit Nora Fingscheidts intensivem Drama "Systemsprenger" den großen Durchbruch. In dem Film spielt Zengel das traumatisierte, gewalttätige Mädchen Benni und wurde als bisher jüngste Gewinnerin mit einem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Anschließend klopfte Hollywood an.

Ihr US-Filmdebüt feierte Zengel 2020 an der Seite des zweifachen Oscarpreisträgers Tom Hanks. In dem Western "Neues aus der Welt" kümmert sich Armeeveteran Captain Kidd (Hanks) um die Waise Johanna (Zengel), die als einzige einen grausamen Überfall durch Kiowa-Ureinwohner überlebte.

"Tom ist wirklich sehr, sehr nett. Ein bisschen wie ein väterlicher Freund. Wenn ich mal etwas nicht gleich verstehe, hilft er mir sofort und er ist so witzig! Es vergeht kein Tag, an dem er mich nicht zum Lachen bringt", sagte Zengel 2019. Auch nach Abschluss der Dreharbeiten blieb sie mit dem US-Megastar in Kontakt.

"Er wurde, ehrlich gesagt, wie ein Familienmitglied", verriet der Jungstar dem US-Portal "Collider". Sie würde fast jede Woche viel mit Hanks sprechen. Er sei ein "sehr weiser Mann", den sie immer anrufen und sagen könne: "Ich brauche einen Rat zu diesem und jenem." Zuletzt postete die 16-Jährige auf ihrem Instagram-Auftritt im April ein Bild, das mit Hanks bei einem Abendessen in New York entstanden ist.

Zengel erlebte Willem Dafoes "intuitiven Sinn für Performance"

An der Seite von Schauspielgröße Willem Dafoe ist Zengel aktuell in "Die Legende von Ochi" in den deutschen Kinos zu bewundern. Der märchenhafte Fantasyfilm markiert die erste US-Hauptrolle der Jungschauspielerin. Als junges Mädchen Yuri will sie hier einen kleinen Ochi retten, eine putzige blaue Kreatur, zu der Yuri eine besondere Verbindung aufbaut.

Dafoe verkörpert im Werk von Regisseur Isaiah Saxon Zengels kratzbürstigen Vater Maxim. Von dem großen Star des Independent-Kinos hat die 16-Jährige zwar nicht wie von Hanks Ratschläge erhalten. Doch dem US-Branchenmagazin "The Hollywood Reporter" schilderte Zengel, wie sie in erster Reihe am Set Dafoes "intuitiven Sinn für Performance" erleben konnte. Der zuletzt etwa in "Nosferatu - Der Untote" zu sehende Darsteller folge "wirklich seinem Bauchgefühl und kann eine Szene 500 Mal spielen, immer und immer wieder, mit denselben intensiven Emotionen".

"Die Legende von Ochi" läuft seit dem 1. Mai in deutschen Kinos. Am 15. Mai startete zudem "Transamazonia". Die aufwendigen Dreharbeiten zum Abenteuerfilm der Regisseurin Pia Marais fanden im echten Amazonas-Regenwald von Brasilien statt - ein Umstand, den Zengel ebenfalls im Gespräch mit dem "Hollywood Reporter" lobt: "Es ist ein großer Unterschied, wenn man tatsächlich am Rande einer Klippe oder im Dschungel steht und nicht nur vor einer grünen Leinwand", erklärt die Jungschauspielerin, deren große, internationale Karriere wohl gerade erst begonnen hat.