Es ist beinahe wie jedes Jahr: In Deutschland selbst wird dem eigenen ESC-Beitrag nicht so richtig viel zugetraut. Eine Analyse der Google-Suchanfragen zeichnet dagegen ein anderes Bild. Danach könnten Abor & Tynna in Basel durchaus nach vorne "ballern".
Das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contests (ESC) kommt mit großen Schritten näher. In rund eineinhalb Wochen, am Samstag, dem 17. Mai, geht es in Basel über die Bühne. Für Deutschland treten dann die Wiener Geschwister Attila und Tünde Bornemisza an, die als Musik-Duo unter dem Namen Abor & Tynna firmieren.
Gesucht und gefunden hat die beiden in einem Vorentscheid-Marathon von ARD und RTL Stefan Raab. Der Entertainer hat sich kein geringeres Ziel gesetzt, als mit seinen Schützlingen den ESC erneut zu gewinnen. 2010 war ihm das schon einmal gelungen, als er Lena Meyer-Landrut unter seinen Fittichen hatte, die mit dem Lied "Satellite" in Oslo triumphierte.
Wie erfolgreich nun Abor & Tynna mit ihrem Song "Baller" schlussendlich sein werden, kann natürlich niemand vorab sagen. Die Buchmacher prophezeiten ihnen zuletzt eher geringe Chancen auf einen der vorderen Plätze. Ganz anders sieht das hingegen bei einem Blick auf die Suchanfragen bei Google aus. Hier schneidet "Baller" im Vergleich mit der Konkurrenz nämlich außerordentlich gut ab.
Nur Spanien ist stärker
Der Suchmaschinenriese hat die meistgesuchten ESC-Beiträge in diesem Jahr ausgewertet und die Daten aufbereitet. Verglichen wurde, wie hoch der Anteil des Suchinteresses in allen Teilnehmerländern in den vergangenen 30 Tagen war. Rund 13 Prozent der Anfragen entfallen laut dieser Statistik auf "Baller". Das Lied sichert sich damit die Silbermedaille und muss sich nur einem anderen Song knapp geschlagen geben. So geht Platz eins mit 14 Prozent an die spanische Sängerin Melody und "Esa diva".
Den dritten Platz auf dem Treppchen teilen sich unterdessen Frankreich und Schweden. Die Französin Louane landet mit "Maman" ebenso auf der Drei wie die schwedische Gruppe KAJ mit "Bara bada bastu". Beide bringen es auf zwölf Prozent. Knapp dahinter vervollständigt Großbritannien die Top Five. Remember Monday liegen mit dem Lied "What The Hell Just Happened?" und elf Prozent auf Rang fünf.
Auf den weiteren Rängen in den Top Ten sind Claude (Niederlande) mit "C'est la vie", JJ (Österreich) mit "Wasted Love", Lucio Corsis (Italien) "Volevo essere un duro", Zoë Më (Schweiz) und "Voyage" sowie Ziferblat mit "Bird Of Pray" aus der Ukraine zu finden.
Deutschland ist wie immer gesetzt
In Deutschland bestand zuletzt ein besonders großes Interesse an fünf der bereits genannten Beiträge. Zu den hierzulande am häufigsten gesuchten Songs gehören - "Baller" ausgenommen - in dieser Reihenfolge: "Bird of Pray", "Bara bada bastu", "Wasted Love", "Voyage" und "Esa diva".
Und in welchen Ländern wurde häufig nach Abor & Tynna gesucht? In den vergangenen 30 Tagen war das Interesse an ihnen und ihrem Song in Luxemburg, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Dänemark besonders groß.
Deutschland steht als eines der "Big Five"-Länder neben Frankreich, Spanien, Großbritannien und Italien automatisch im Finale des Eurovision Song Contests. Am 13. Mai steigt ab 21 Uhr das erste Halbfinale, das zweite folgt am 15. Mai ab 21 Uhr. Zwischendrin meldet sich am 14. Mai Stefan Raab um 20.15 Uhr bei RTL und auf RTL+ mit einer eigenen ESC-Show aus Basel. Am 17. Mai ist dann der ganz große ESC-Tag, der die Entscheidung bringt, wer in diesem Jahr bei dem Wettbewerb die Nase vorn hat.