Huthis verkaufen seit Jahren offen auf X und Whatsapp Waffen

Die Huthi-Miliz wird von der US-Regierung als Terrororganisation eingestuft. Einer Recherche zufolge verkaufen Händler mit Verbindungen zu den jemenitischen Rebellen dennoch offen auf der Plattform X Waffen. Auch unter einem Post von Elon Musk bewarben sie ihre Ware.

Waffenhändler mit Verbindungen zur Huthi-Miliz sollen seit Jahren über die sozialen Medien X und Plattformen des Konzerns Meta Waffen verkaufen. Das hat ein Bericht des US-amerikanischen Tech Transparency Project (TTP) aufgedeckt. TTP berichtet von 130 im Jemen ansässigen X-Konten und 67 WhatsApp-Geschäftskonten, die öffentlich mit Waffen handeln. Dem Bericht zufolge bieten die Konten "leistungsstarke Gewehre, Granatwerfer und andere militärische Ausrüstung" zum Verkauf an.

Viele der Waffenhändler verkaufen offenbar in den USA hergestellte Waffen. Einige davon sind laut Stempel Regierungseigentum. Auch andere westliche Waffen mit Nato-Stempel sind unter den Waren. In dem Bericht werden die Kunden der Waffenhändler nicht genannt, die Preise sind jedoch hoch. Einige Gewehre wurden für bis zu 10.000 Dollar verkauft.

X und Meta verbieten den Waffenhandel auf ihren Plattformen. Viele der Waffenhändler sind Abonnenten von X Premium und Nutzer von WhatsApp Business. Diese Dienste sollen eigentlich moderiert werden. Laut dem britischen "Guardian" wurden unter einigen der Beiträge Anzeigen von X geschaltet, was darauf hindeutet, dass die Plattform mit diesen Beiträgen Geld verdienen könnte. In einem Fall platzierte X eine Anzeige für ein Unternehmen, das Tesla-Zubehör verkauft, unter einem Beitrag, in dem ein Waffenhändler eine "rein amerikanische" Glock-17-Handfeuerwaffe anbot.

Einige der Waffenhändler posteten laut Bericht auch unter einem Beitrag von X-Chef Elon Musk Bilder ihrer Ware. Als der im September 2023 ein Video von sich selbst mit einem Scharfschützengewehr postete, antworteten ihm drei der mutmaßlichen Huthi-Konten und warben für ihre eigenen Waffen. Der Bericht belegt dies mit Screenshots.

Mehr als die Hälfte der X-Konten gab als Standort Sana'a an, die von den Huthi kontrollierte Hauptstadt im Jemen. Viele der Accounts verbreiten regelmäßig Pro-Huthi-Inhalte. Andere verkaufen Waffen in Containern, die mit dem Huthi-Logo gekennzeichnet sind, das besagt: "Allah ist groß! Tod den USA! Tod Israel! Verdammt seien die Juden! Sieg dem Islam!"

Im November 2023, kurz nach Beginn des Gaza-Krieges zwischen Hamas und Israel, hatten die von Iran unterstützten Huthis damit begonnen, Handelsschiffe im Roten Meer anzugreifen. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen.