Türkische Behörden nehmen 160 Soldaten fest

Die türkische Regierung geht weiter gegen unliebsames Personal vor. Nach Politikern nimmt sie jetzt Soldaten ins Visier. Auf einen Schlag werden mehr als 150 von ihnen festgenommen, ermittelt wird gar gegen noch mehr.

In der Türkei sind die Behörden wegen angeblichen Terrorverdachts gegen zahlreiche Soldaten vorgegangen. Mehr als 160 Verdächtige seien in Istanbul, Izmir und weiteren Städten und Provinzen wegen des Vorwurfs, Teil der sogenannten Gülen-Bewegung zu sein, festgenommen worden. Gegen 176 Verdächtige werde in diesem Zusammenhang ermittelt, darunter 174 im aktiven Dienst. Sie sollen von der Organisation in die türkischen Streitkräfte eingeschleust worden sein, so der Vorwurf.

Die von dem im vergangenen Jahr gestorbenen islamischen Prediger Fethullah Gülen gegründete Gülen-Bewegung wird von den türkischen Behörden als Terrororganisation eingestuft. Die Regierung unterstellt ihr, hinter dem Putschversuch von Teilen des Militärs im Jahr 2016 zu stecken.

Gülen war bis zum öffentlichen Bruch 2013 mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verbündet. Eine Beteiligung an dem Putschversuch hatte er stets bestritten. Türkische Behörden gehen regelmäßig gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger und Politiker der Oppositionspartei vor. Kritiker sprechen jedoch immer wieder von einer politischen Instrumentalisierung des Terrorvorwurfs.