Netanjahu: Chef und Vize des Geheimdienstes "erwischt"

In nur wenigen Tagen des Kriegs tötet Israel etliche führende iranische Militärs. Ministerpräsident Netanjahu spricht nun von einem weiteren Angriff - dieses Mal auf Geheimdienstler. Auch das iranische Regime äußert sich.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Tötung des Chefs des Geheimdienstes der Iranischen Revolutionsgarden, Mohammed Kasemi, durch israelische Luftangriffe gemeldet. "Vor wenigen Augenblicken haben wir den Chef des Geheimdienstes und seinen Stellvertreter in Teheran erwischt", sagte Netanjahu am Sonntag in einem Interview mit dem US-Sender Fox News.

Der Iran bestätigte am Abend die Tötung von Kasemi. Neben dem Chef des Geheimdienstes der Revolutionsgarden seien auch die beiden Geheimdienstoffiziere Hassan Mohaghegh und Mohsen Bagheri getötet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Iran unter Berufung auf eine Erklärung der Revolutionsgarden.

Israel und der Iran setzten den vierten Tag in Folge ihre gegenseitigen Angriffe fort, die am Freitag mit dem Großangriff Israels begonnen hatten. Israel hat seitdem zahlreiche ranghohe Kommandeure des Iran getötet.

Netanjahu: Regimewechsel im Iran möglich

Auf die Frage des Interviewers, ob ein Ziel der israelischen Angriffe auch der Sturz der iranischen Führung sei, antwortete Netanjahu: "Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach." Eine Mehrheit der Iraner würde es gerne loswerden, meinte er. "Die Entscheidung, sich aufzulehnen, liegt beim iranischen Volk."

Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei eingelegt haben soll, wollte Netanjahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren. Er sagte lediglich, es gebe "viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben". Er werde darauf nicht eingehen. Israel tue, was es tun müsse. Die USA wüssten, was für sie selbst das Beste sei.