Hamas will zehn Geiseln freilassen und 18 Leichen übergeben

Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe geht die Hamas einen Schritt auf Israel zu. Die Terrororganisation will Geiseln freilassen und die sterblichen Überreste weiterer Opfer übergeben. Der Plan von Trumps Sondergesandten Wittkoff sieht dafür die Freilassung palästinensischer Häftlinge vor.

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat dem Waffenruheplan des US-Vermittlers Steve Witkoff in einem zentralen Punkt zugestimmt. Wie die Organisation in ihrem Telegram-Kanal mitteilte, enthält ihre Antwort an die USA ein Bekenntnis zur teilweisen Freilassung von israelischen Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener durch Israel.

Der Witkoff-Plan sieht vor, dass während einer 60-tägigen Waffenruhe zehn Geiseln sowie die sterblichen Überreste von 18 weiteren Opfern der Hamas an Israel übergeben werden. Israel geht davon aus, dass sich derzeit 20 bis 23 lebende Geiseln sowie mindestens 35 Leichen von Verschleppten in der Gewalt der Hamas befinden.

Gemäß dem Witkoff-Plan sollen die beiden Seiten während der 60-tägigen Waffenruhe über die Freilassung der restlichen Geiseln im Gegenzug für eine Beendigung des Krieges verhandeln. Eine Garantie für die endgültige Einstellung der Kampfhandlungen gibt es dabei nicht - das war aber bisher eine zentrale Forderung der Hamas. Inwieweit die Hamas nun auf diesen Teil des Plans reagiert hat, blieb zunächst offen.

Die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe, in deren Zuge alle Geiseln freikommen und der Krieg ein Ende findet, strikt ab. Vor zwei Wochen formulierte Netanjahu die Zerschlagung der Hamas als Ziel. Kritiker werfen ihm vor, den Krieg aus innenpolitischen Gründen unbegrenzt weiterführen zu wollen. Die von Israel geforderte Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab.

Mit dem Zugeständnis einer nur teilweisen Geiselfreilassung hat sich die Hamas in den Verhandlungen auf Israel zubewegt - wohl auch unter dem Eindruck ihrer massiven Verluste im Krieg und der katastrophalen Lage der gedrängten Bevölkerung des Gazastreifens. Dort droht eine Hungersnot.