Trump schließt Handelsdeal mit Großbritannien

London macht den ersten Schritt. Von seiner aggressiven Zollpolitik verspricht sich US-Präsident Trump Handelsabkommen. Im Fall von Großbritannien zeigt das nun Erfolg, heißt es aus Washington. Die beiden Staaten schließen einen "umfänglichen" Deal.

Die USA und Großbritannien haben sich nach Worten von US-Präsident Donald Trump auf eine Handelsvereinbarung geeinigt. Trump kündigte den Deal auf seiner Plattform Truth Social an. Es handle sich um eine "volle und umfängliche" Vereinbarung, die das Verhältnis zwischen den USA und Großbritannien verfestigen werde, schrieb Trump.

"Dies wird ein sehr großer und aufregender Tag für die Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich sein", schrieb Trump weiter und fügte hinzu, dass er um 10 Uhr (Ortszeit / 16 Uhr MESZ) eine Pressekonferenz im Oval Office abhalten wird. "Es ist eine große Ehre, das Vereinigte Königreich als unsere ERSTE Ankündigung zu haben. Viele andere Abkommen, die sich in ernsthaften Verhandlungsphasen befinden, werden folgen!", fügte Trump hinzu.

Details gab der US-Präsident zunächst nicht bekannt. In Medienberichten war zuvor spekuliert worden, Großbritannien könne zumindest eine Erleichterung der von Trump verhängten Zölle erreicht haben. Vor allem die britische Autoindustrie ist auf Exporte in die USA angewiesen. Im Gegenzug wurde über Zugeständnisse im Bereich von Agrargütern und einer Steuer für digitale Dienstleistungen spekuliert. In der BBC warnte ein Experte, es könne sich auch nur um Maßnahmen handeln, die für einen eher kurzen Zeitraum gelten und nur einige Wirtschaftsbereiche abdecken.

Chlorhühnchen und Hormon-Rindfleisch

Aktuell gelten für die Briten für die meisten Exportgüter US-Zölle in Höhe von 10 Prozent, auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos und Autoteile werden aber 25 Prozent erhoben. Großbritannien hatte zuletzt mit Indien ein umfangreiches und langfristiges Freihandelsabkommen geschlossen, Premierminister Keir Starmer sprach nach der Verkündung von einer neuen Ära des Handels.

Fraglich ist, ob die Vereinbarung mit den USA einer möglichen Annäherung mit der EU im Wege stehen wird. Berichten zufolge sollten US-Lebensmittelstandards nicht anerkannt werden. Chlorhühnchen und hormonbehandeltes Rindfleisch werde es in britischen Supermärkten nicht geben, hatte die Zeitung "Financial Times" berichtet.

Starmer und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie EU-Ratspräsident António Costa wollen bei einem EU-UK-Gipfel am 19. Mai eine Vertiefung der gemeinsamen Beziehungen anstoßen. Spekuliert wurde auch immer wieder über eine dynamische Vereinbarung im Bereich von Tiergesundheit und Lebensmittelstandards.