Nasa: Einschlag von Asteroid auf Mond wahrscheinlicher

Im Frühjahr galt Asteroid 2024 YR4 noch als mögliche Gefahr für die Erde. Das ist passé - aber nun wird eine erhöhte Wahrscheinlichkeit berechnet, dass der 60-Meter-Brocken im Jahr 2032 den Mond trifft. Ob es wirklich dazu kommt, werden wir laut Nasa wohl erst in ein paar Jahren wissen.

Wird Asteroid 2024 YR4 am 22. Dezember 2032 auf dem Mond einschlagen? Die Chance dafür ist gestiegen, teilte die Nasa kürzlich mit. Neue Beobachtungsdaten aus dem Mai konnten die Bahn des Brockens noch genauer vorhersagen. Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes mit dem Mond stieg leicht von 3,8 auf zuletzt 4,3 Prozent. Womit er immer noch zu 95,7 Prozent am Mond vorbeirauschen wird.

Anfang des Jahres galt der Asteroid als mögliche Gefahr für die Erde. Das lag daran, dass sein Weg, auf dem er die Bahn von Erde und Mond kreuzt, zunächst nur näherungsweise als breiter Korridor berechnet werden konnte. Mit genaueren Beobachtungsdaten, zuletzt auch vom Weltraumteleskop "James Webb", konnte dieser Bereich verkleinert werden: Die Erde fiel raus, doch der Mond blieb innerhalb der möglichen Flugbahn des Asteroiden.

"Es ist normal, dass sich die Einschlagwahrscheinlichkeit mit dem Eintreffen neuer Daten verändert", schreibt die Nasa. Astronomen konnten den möglichen Flugkorridor des Asteroiden weiter einengen, zuletzt um etwa 20 Prozent. Da der Mondradius innerhalb des nun kleineren Korridors einen größeren Teil einnimmt, steigt die Einschlagwahrscheinlichkeit. Und die Nasa versichert: Selbst wenn es dazu kommt, würde das die Umlaufbahn des Mondes nicht verändern.

Einschlag von der Erde aus sichtbar

Für Asteroid 2024 YR4 wurde anfangs eine Größe von 40 bis 90 Metern geschätzt, jüngste Messungen mit dem "James Webb"-Teleskop ergaben etwa 60 Meter, also etwa so groß wie ein zehnstöckiges Gebäude. Ein Einschlag auf dem Mond wäre von der Erde aus sichtbar, sagte Richard Moissl, Planetary Defence Officer der Europäischen Weltraumagentur Esa, im Februar in einem Interview. "Und es gäbe sogar neue Mondmeteoriten, die auf die Erde fallen würden" - von diesen würde aber keine Gefahr ausgehen. "Auf jeden Fall würde ein neuer beobachtbarer Mondkrater das Ergebnis sein", sagte Moissl.

Doch wann werden wir Gewissheit haben, ob es dazu kommt? Mittlerweile ist 2024 YR4 laut der Nasa zu weit entfernt, um ihn mit Weltraum- oder erdgestützten Teleskopen beobachten zu können. Erst im Jahr 2028 rechnet die Raumfahrtbehörde mit weiteren Beobachtungen, wenn der Asteroid aufgrund seiner Umlaufbahn um die Sonne wieder in die Nähe der Erde gelangt.