Pfizer will mit Zukauf doch noch auf Abnehmmarkt mitmischen

Der US-Konzern Pfizer scheitert mit der Entwicklung eines eigenen Abnehmmittels. Doch der Markt ist milliardenschwer und lukrativ. Mit einem Zukauf will das Unternehmen nun doch noch einen Fuß in die Tür bekommen.

Der Pharmakonzern Pfizer verschafft sich ein Standbein auf dem Markt für Medikamente gegen Fettleibigkeit und will den US-Konzern Metsera übernehmen. Die Übernahme hat ein Volumen von bis zu 7,3 Milliarden US-Dollar, wie Pfizer mitteilte. Zunächst will Pfizer 47,50 US-Dollar pro Metsera-Aktie in bar zahlen. Hinzu kämen weitere 22,50 Dollar je Anteilsschein, die an das Erreichen bestimmter Meilenstein-Ziele geknüpft sind. Der Aktienkurs von Metsera stieg im vorbörslichen Handel um 49 Prozent auf 49,78 Dollar.

Das Gebot von 47,50 Dollar pro Aktie entspricht einem Aufschlag von mehr als 40 Prozent auf den Schlusskurs von Metsera vom Freitag. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen einen Börsenwert von etwa 3,5 Milliarden Dollar.

Mit dem Zukauf will sich Pfizer einen Platz auf dem lukrativen Markt für Medikamente zur Gewichtsreduktion sichern. Der Konzern hatte bei der Entwicklung eigener Mittel Rückschläge erlitten. Die Arbeit an einer experimentellen Abnehmpille namens Danuglipron wurde im April aufgegeben, nachdem eine Studie in der mittleren Phase eine schlechte Verträglichkeit ergeben hatte. Bei einer später an 1400 Patientinnen und Patienten getesteten Version mit einer einzigen Tagesdosis waren Bedenken wegen Auswirkungen auf die Leber aufgekommen.

Metsera wurde 2022 gegründet und hatte im Januar ein fulminantes Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq gefeiert. Der in der Entwicklung am weitesten fortgeschrittene Medikamentenkandidat des Unternehmens, MET-097i, zeigte nach Firmenangaben in einer mittleren Studienphase einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 11,3 Prozent.

Die Nachfrage nach Medikamenten zur Gewichtsreduktion steigt rasant, wobei die Konkurrenten Eli Lilly und Novo Nordisk um die Marktführerschaft kämpfen. Einige Experten prognostizieren, dass der weltweite Markt für Abnehmmittel bis Anfang der 2030er Jahre einen Wert von 150 Milliarden Dollar erreichen könnte.