24 Jahre ist es her, dass Ursula Karven eines ihrer drei Kinder durch einen tragischen Unfall verloren hat. Nun erzählt die Schauspielerin von ihrem Weg zurück ins Leben und wie sie den Schmerz bewältigt. Mit ihrer Geschichte möchte sie anderen Betroffenen Hoffnung schenken.
Vor 24 Jahren hat Schauspielerin Ursula Karven ihren Sohn Daniel verloren. Mit nur vier Jahren ertrank er bei einem Kindergeburtstag im Pool auf dem Anwesen von Rockstar Tommy Lee. Im "M wie Marlene - Wie gelingt das Leben?"-Podcast sprach die 60-Jährige nun offen über den Tod ihres mittleren Sohnes und wie sie ihn verarbeitete.
"Du hast die Endstufe von dem erlebt, was einem passieren kann ...", wollte Moderatorin Marlene Lufen Ursula Karven auf den Verlust ansprechen, musste sich jedoch selbst kurz sammeln. "Auf einmal ging die Nachricht durch die Welt, dass dein Sohn mit vier Jahren ...", begann sie erneut, bevor die Gefühle sie überwältigten. "Ja, lass es uns nicht vertiefen", übernahm Karven das Wort und erklärte, der Tod ihres Sohnes habe viele mitgenommen. "'Wow, das könnte auch ich sein'", hätten wohl viele Mütter damals gedacht.
"Die einzige schmerzfreie Zone ist das Jetzt"
Eines habe sich Karven nach dem Schicksalsschlag verbieten müssen. "Alle Warum-Fragen in die Vergangenheit sind sinnlos, weil du kannst in der Vergangenheit nicht Luft holen", erklärte sie nun. Karven habe sich immer wieder ein "Nein" aussprechen müssen, wenn sie eine Warum-Frage beschäftigte. "Wenn man das 100, 200, 300 Mal wiederholt, ist dieses Gefühl weg", so die dreifache Mutter. "Die einzige schmerzfreie Zone ist das Jetzt", erkannte sie. "Wenn du in so ein Loch fällst, dann funktionieren nur noch die ganz brachialen, kleinsten Hebel." Für sie waren es Yoga, Atemübungen und Meditation.
Zu ihrem Heilungsprozess sagte der TV-Star: "Ich hab es geschafft, wieder glücklich zu sein, wieder zu leben, wieder ausgelassen zu sein. Ich habe mir so viele Dinge wiedergeholt, die mir von meinem Schicksal geklaut wurden." Mit ihrer Geschichte will sie anderen Menschen, die einen Verlust erlitten haben, Hoffnung geben. Auch wenn das Leben nie wieder so wird wie zuvor, lasse es sich lernen, mit dem Schmerz zu leben. Ihre Erfahrungen teilte Karven nach dem Tod ihres Sohnes auch in Büchern.