"Zwei Löwen sind nicht immer besser!"

Zwischen Jubel und Frust liegt manchmal nur ein Werbeblock. Wer holt sich die letzten Deals? Zum großen Staffelfinale von "Die Höhle der Löwen" geben Gründer und Investoren noch einmal alles.

Nach unzähligen neuen Ideen, spannenden Erfindungen und faszinierenden Problemlösern biegt die 17. "Die Höhle der Löwen"-Staffel in die Zielgerade ein. Ein letztes Mal dürfen sich fünf Gründer und Gründerteams der großen Herausforderung stellen, die im Idealfall mit einem Deal-Handschlag endet. Neben Innovation und Kompetenz geht es den Löwen auch um Leidenschaft und Feuer - genau in diesem Bereich hakt es bei den beiden "my STOPY"-Gründern Julius Müller und Sebastian Lyschick aus Unsleben. Das Duo hat einen durchaus vorzeigbaren ferngesteuerten Bremsassistenten für Kinderräder mit im Gepäck. Nur leider können die Gründer keine Begeisterung entfachen. Hinzu kommt ein Darlehenspaket in Höhe von 400.000 Euro, das verdammt schwer wiegt. So platzt der Traum vom großen Deal und die beiden Gründer treten enttäuscht die Heimreise an.

Die beiden "family.cards"-Verantwortlichen Teo Ortega und Simon Hafner aus Berlin haben ihre Hausaufgaben gemacht. Produkt, Gründer, Innovation, Leidenschaft: Hier passt alles zusammen. Nur haben die Gründer, die ein smartes, alltagstaugliches Karten-Kommunikationssystem für ältere Menschen am Start haben, bereits mehrere externe -Geldgeber an der Hand. Großunternehmer Carsten Maschmeyer hakt das aber ab. Der Löwe hat große Lust auf "family.cards" und unterbreitet den Gründern ein Angebot. "Ich möchte aber 10 Prozent der Firmenanteile", sagt Carsten Maschmeyer. Die Gründer wollten eigentlich nur 5 Prozent abgeben. Es beginnt ein kurzes Prozente-Rangeln, ehe man sich in der Mitte trifft (7,5 Prozent) und auf beiden Seiten zufrieden und vorfreudig in die Hände klatscht.

Kein Deal trotz Angebot

Gerne würde man den Schwung mitnehmen und weitere Deals besiegeln. Aber nach dem kurzen Hoch folgt erst einmal ein Tief - und das gleich in doppelter Ausführung. Zunächst scheitern die "The Poutine Kitchen"-Gründer Holger Böckner und Geneviève Pilon an der Geschmacks- und Tiefkühl-Doppelhürde. Im Anschluss haben die beiden Nachhaltigkeits- und Naturschutz-Profis Felix Schulze-Varnholt und Lara Boye ("Artenglück") zwar ein Kombi-Angebot von Carsten Maschmeyer und Nils Glagau auf dem Tisch. Aber die Hauptstädter wollen nicht mehr als 15 Prozent ihrer Firmenanteile abgeben (Maschmeyer und Glagau hätten gerne 20 Prozent). So tritt der äußerst seltene Fall ein, dass ein Gründerteam trotz Deal-Offerte mit leeren Händen nach Hause fährt.

Bleibt noch das multifunktionale und zum Patent angemeldete Mundgel aus dem Hause "Blissand". Hier beeindrucken die Gründer Dr. Dana Adyani-Fard und Dr. Thomas Greussing Meerbusch nicht nur mit einem vielversprechenden Produkt, sondern auch mit ganz viel Kompetenz. Drei Löwen sind ganz schnell hin und weg. Ralf Dümmel und Nils Glagau schließen sich zusammen, während Judith Williams den Alleingang wagt. "Ich sitze seit der ersten Staffel hier, aber ich war noch nie so aufgeregt", gesteht die Beauty-Queen.

Judith Williams kämpft wie eine Löwin

Die Argumente beider Angebotsparteien stecken erwartungsgemäß voller Superlative. Jeder meint, er können es besser als der andere. Judith kämpft wie eine Löwin, wohlwissend, dass sie es mit zwei starken Konkurrenten zu tun hat, die zudem noch gemeinsame Sache machen. Am Ende entscheiden sich die Gründer für doppelte Löwen-Power. Nils und Ralf springen aus ihren Sesseln und feiern den letzten Deal der Staffel lautstark und überschwänglich. Judith gratuliert den beiden Löwen, sie hat aber auch noch eine Botschaft an zukünftige Gründer parat: "Ich weiß nicht, warum die Leute immer denken, dass zwei Löwen automatisch besser sind. Das ist nicht so!", faucht die Investorin noch kurz, bevor in der Löwenhöhe die Lichter ausgehen.

Folge verpasst? Die 17. Staffel von "Die Höhle der Löwen" steht auf RTL+ zum Streamen bereit.