Der Sony Reon Pocket 5 Pro ist eine tragbare Klimaanlage, die den Nacken kühlen soll, ohne ihn steif zu machen. Im Praxistest funktioniert das überraschend gut und angenehm. Obendrein ist das Gerät auch im Winter nützlich - und fällt da unter dicken Jacken auch weniger auf.
Wenn die Temperaturen wie am vergangenen Wochenende über 30 Grad steigen, ist das eine große Belastung für den Körper. Ein altes und wirksames Hausmittel ist dann, den Nacken zu kühlen, etwa mit feuchten Tüchern. Im Prinzip tut der neue Sony Reon Pocket 5 Pro nichts anderes, aber er kühlt trocken, ausschließlich über Thermo-Module und stundenlang. Auf Wunsch reguliert er die Temperatur überdies smart - auch im Winter.
Für T-Shirt oder Hemd geeignet
Das vor Spritzwasser und Schweiß geschützte Gerät, das ein wenig wie eine kleine Flugdrohne ohne Propeller aussieht, wiegt knapp 250 Gramm und wird mithilfe eines flexiblen Nackenbügels getragen. Auf der geschwungenen Innenseite sitzt eine Metallplatte, hinter der sich die beiden Thermo-Module befinden.
Auf der Oberseite wird über einen Lüfter Wärme abgeleitet. Da der Reon Pocket 5 Pro unter der Kleidung getragen wird, gibt es Düsen in zwei verschiedenen Längen. Die kürzere ist für T-Shirts et cetera geeignet, die längere ragt über Hemdkrägen hinaus.
Angesaugt wird die Luft an der Unterseite, was einen zusätzlichen kühlenden Effekt hat. An den Seiten findet man Schalter, um das Gerät zu bedienen. Wesentlich komfortabler funktioniert das aber über die zugehörige App, vor allem während man den Kühler trägt.
Manuell oder Smart
Grundsätzlich hat man dabei zwei Optionen: Man kann die Temperatur manuell in mehreren Schritten anpassen oder dies einer smarten Automatik überlassen, wofür Sensoren Körper- und Lufttemperatur sowie die Luftfeuchtigkeit messen. Es gibt auch eine Trageerkennung, wodurch das Gerät auf Wunsch automatisch startet und pausiert, wenn man es an- oder ablegt.
Im Paket für knapp 230 Euro ist auch ein kleiner Tag enthalten, den man an der Kleidung, aber auch an eine Handtasche klemmen kann. Er misst zusätzlich und genauer Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Umgebung. Er hat aber auch einen Bewegungssensor, um körperliche Aktivität zu erkennen, und ein Lichtsensor registriert unter anderem direkte Sonneneinstrahlung oder wenn der Tag in einer Tasche verschwindet. So funktioniert die Temperaturregelung unter vielen verschiedenen Bedingungen genau.
Sitzt gut
Damit das Nacken-Klimagerät möglichst effizient arbeitet, ist ein guter Sitz entscheidend. Dazu kann man den Haltebügel nach Belieben biegen und/oder kürzen, indem man die Verlängerungen am Ende abnimmt. Im Test hat es eine Weile gedauert, bis die perfekten Einstellungen gefunden waren, aber dann lag die geschwungene Stahlplatte fast komplett auf der Haut auf.
Das ist bei etwas besser gepolsterten Personen einfacher. Zeichnen sich die Dornfortsätze der Wirbelsäule bei knochigen Menschen stärker ab, ist es komplizierter. Dann kann es hilfreich sein, das Gerät etwas seitlich versetzt zu tragen.
Liegt der Sony Reon Pocket 5 Pro richtig auf, spürt man seine Wirkung sehr schnell, schon nach wenigen Sekunden wird es angenehm kühl im Nacken. Ebenso rasch reagiert das Gerät auf manuelle Temperaturregelungen.
Zuverlässige Automatik, angenehm leise
Im Test hat sich aber die Automatik bestens bewährt. Man kann sie jeweils zum Kühlen oder Wärmen nutzen oder beides gleichzeitig regeln lassen. Das scheint auf den ersten Blick unsinnig zu sein, aber wer schon mal an einem heißen Sommertag in ein viel zu stark heruntergekühltes Büro gekommen ist, kann den Nutzen sehr gut verstehen. Die Automatik verhindert auch zuverlässig, dass man übers Ziel hinausschießt und sich einen steifen Nacken holt.
Die Lautstärke der Entlüftung ist nicht nur bürotauglich, sondern verträgt sich auch mit einem Nickerchen. Denn obwohl sie relativ nahe an den Ohren sitzt, nimmt man meistens nur ein sehr leises Rauschen wahr. Bei Höchstleistung hört man sie deutlicher, aber auch dann stört sie nicht.
Welche Temperaturen man als angenehm empfindet, kann die smarteste Automatik nicht wissen. Deshalb kann man fünf verschiedene Zielvorgaben von schwach bis stark vorgeben. Neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmt diese Einstellung auch, wie lange der Akku des Reon Pocket 5 Pro durchhält.
Hohe Ausdauer
Im Test hat sich die Ausdauer als überraschend gut erwiesen. Sogar an einem Tag mit Außentemperaturen über 30 Grad hielt das Gerät im Automatikmodus mehr als acht Stunden durch. Wenn man unter solchen Bedingungen in der Sonne aktiv ist und die Kühlung dauerhaft auf Höchstleistung läuft, sind laut Sony etwa 5,5 Stunden möglich.
Das ist glaubwürdig. Auf niedrigster Stufe sind 34 Stunden drin, bei mittlerer Kühlung rund 18 Stunden. Beim Wärmen hält der Akku laut Sony zwischen 5,5 und zehn Stunden durch.
Eine leere Batterie benötigt 200 Minuten, um wieder vollgeladen zu sein. Das ist im Ernstfall ziemlich lange. Aber man kann die Laufzeit verlängern, indem man einen externen Akku an den Reon Pocket 5 Pro anschließt.
Fazit
Man merkt, dass das nicht Sonys erstes tragbares Thermo-Gerät ist. Es wirkt durchdacht, ist effektiv und absolut alltagstauglich. 230 Euro sind ein stolzer Preis, aber für Menschen, die im Sommer viel Zeit im Freien oder nicht klimatisierten Räumen verbringen müssen, kann der Sony Reon Pocket 5 Pro eine Wohltat sein, die sich bezahlt macht. Hinzu kommt, dass er nicht den Rest des Jahres in der Schublade liegen muss, sondern auch bei Kälte nützlich ist.