Trump verzichtet auf neue Russland-Sanktionen

Vor dem Treffen in Alaska droht Donald Trump Wladimir Putin mit "schwerwiegenden Konsequenzen", sollte der russische Staatschef keiner Waffenruhe in der Ukraine zustimmen. Davon ist nach dem ergebnislosen Termin nichts zu sehen. Sanktionen? "Darüber muss er nicht nachdenken", sagt Trump.

Das Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska ist augenscheinlich ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Der US-Präsident sprach bei einer gemeinsamen, zwölfminütigen Pressekonferenz zwar von Einigungen in wichtigen Punkten, nannte aber keinerlei Details. Auch der russische Staatschef erwähnte Vereinbarungen für eine mögliche Lösung des Ukraine-Konflikts, ohne Einzelheiten zu nennen.

Anders als von Trump angedroht, sind neue Sanktionen gegen Russland selbst oder gegen Unterstützer des Landes vorerst aber kein Thema mehr. "Nachdem, was heute passiert ist, muss ich nicht darüber nachdenken", sagte er dem Sender Fox News nach seinem Gespräch mit Putin. Dies könne sich jedoch "in zwei oder drei Wochen" ändern. Der US-Präsident erklärte auch, dass er aufgrund der Entwicklungen des Tages keine möglichen Zollerhöhungen gegen China in Betracht ziehen müsse.

Trump hatte das Treffen in Alaska mit dem Ziel anberaumt, ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Russland und der Ukraine zu schließen, und Putin vorab "sehr schwerwiegende Konsequenzen" angedroht, sollte der russische Staatschef einer Waffenruhe nicht zustimmen. Angedacht waren unter anderem Strafzölle gegen Länder, die nach wie vor russisches Öl kaufen und somit maßgeblich den Krieg gegen die Ukraine finanzieren.

Laut eigener Angaben möchte Trump sich in Kürze mit den Europäern und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj besprechen. "Ich werde mit der Nato telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskyj, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten", sagte er kurz vor seiner Abreise. "Letztlich liegt die Entscheidung bei ihnen."