Israel: "Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei"

Unter Druck von US-Präsident Donald Trump gilt ein Waffenstillstand zwischen Israel und Iran. Beide Seiten wollen sich daran halten. Doch Israel macht auch klar, dass der Kampf gegen das Regime in Teheran noch nicht abgeschlossen sei.

Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran geht Israels Kampf gegen die Islamische Republik nach Angaben des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir weiter. "Wir haben eine wichtige Phase abgeschlossen, aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei", sagte Zamir laut Armeeangaben, ohne Details zu nennen, wie der "Einsatz" von nun an aussehen werde.

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Der israelische Militärchef sagte weiter: "Wir haben das iranische Atomprojekt um Jahre zurückgeworfen und dasselbe gilt für sein Raketenprogramm." Diese Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Teheran beharrt darauf, keine Atomwaffen bauen zu wollen, sondern nur ein ziviles Programm zu verfolgen. Dafür aber wird kein hochangereichertes Uran gebraucht. Das Land besitzt laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA unter anderem mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem beinahe waffentauglichen Reinheitsgrad von 60 Prozent.

Das genaue Ausmaß der Zerstörung nach den Angriffen Israels und der USA auf die Atomanlagen des Landes ist auch laut Experten noch unklar. Das gilt vor allem für den Zustand der Anreicherungsanlagen, die teilweise tief unter der Erde liegen. Zudem gibt es Spekulationen, das Regime habe das angereicherte Uran vor den Angriffen in Sicherheit gebracht.

Geisel-Familien fordern Frieden

Israel trete jetzt in eine neue Phase ein, sagte Zamir weiter. "Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza - um die Geiseln nach Hause zu bringen und das Hamas-Regime zu stürzen." Gleichzeitig wurden in Israel Forderungen nach einem Ende des Krieges im Gazastreifen laut. "Und jetzt Gaza. Es ist an der Zeit, es auch dort zu beenden", erklärte der israelische Oppositionsführer Jair Lapid bei X.

"Wer einen Waffenstillstand mit dem Iran erreichen kann, kann auch den Krieg in Gaza beenden", forderte derweil das Forum der israelischen Geisel-Angehörigen in einer Erklärung. "Wir fordern die (israelische) Regierung auf, dringend Verhandlungen aufzunehmen, um alle Geiseln nach Hause zu bringen und den Krieg zu beenden", hieß es weiter.