Bundeswehr weist Spekulationen um Hilfe für Israel bei Iran-Krieg zurück

Der Flugverlauf eines deutschen Bundeswehr-Airbus zur Luftbetankung von Kampfjets löst Spekulationen über deutsche Hilfe für Israel bei den Angriffen gegen den Iran aus. Eine solche Hilfe gibt es nicht, sagt das Verteidigungsministerium in Berlin.

Das Bundesverteidigungsministerium hat Spekulationen über eine angebliche Unterstützung der israelischen Armee durch die Bundeswehr bei den Angriffen auf den Iran zurückgewiesen. Das berichtet der Journalist und Militärexperte Thomas Wiegold auf seiner Webseite.

Auf Anfrage habe ein Sprecher des Ministeriums gesagt, Deutschland sei nicht beteiligt an der derzeit laufenden Militärkampagne der israelischen Armee, schreibt Wiegold auf seinem verteidigungspolitischen Blog "Augen geradeaus".

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Anlass für Wiegolds Frage an das Ministerium waren Screenshots der Webseite Flightradar24, auf denen das Transpondersignal eines Airbus A400M der deutschen Luftwaffe zu sehen waren. Dies führte zu Spekulationen auf X, die Luftwaffe unterstütze Israel bei der Luftbetankung von Kampfjets.

Wiegold schreibt, tatsächlich handele es sich bei dem aufgezeichneten Flug um einen Transport von der jordanischen Luftwaffenbasis Al-Azraq in den Irak. Auf dem Stützpunkt Al-Azraq ist die deutsche Bundeswehr vertreten, sie unterstützt von dort die internationale Koalition im Kampf gegen das Terrornetzwerk Islamischer Staat im Rahmen der Mission "Inherent Resolve". Außerdem hilft sie von dort aus bei der Ausbildung irakischer Streitkräfte. Von Al-Azraq aus führt die Bundeswehr zudem See- und Luftraumüberwachungsflüge durch. Das Mandat wurde zuletzt im Oktober 2024 verlängert und gilt bis Anfang 2026. Auch die Einsatzunterstützung der multinationalen Koalition durch Luftbetankung gehört zu den Aufgaben der deutschen Luftwaffe in Al-Azraq.

Schon vor einem Jahr habe es Verwirrung um eine angebliche Unterstützungsleistung für die israelische Armee gegeben, so Wiegold. Damals hatte ein deutscher Airbus französische Kampfjets betankt. Die Tankvorgänge seien im Rahmen des mandatierten Einsatzes "Inherent Resolve" erfolgt und mandatskonform gewesen, sagte ein Sprecher schon damals.