Moskau: Angriffe sind Vergeltung für "Terrorakte" Kiews

Zuletzt greift die ukrainische Armee vermehrt Ziele in Russland an. Moskau rechtfertigt damit jetzt den massiven Beschuss der Ukraine in der Nacht. Der ukrainische Präsident Selenskyj appelliert nach den tödlichen Attacken an den Westen.

Moskau hat seine "massiven" Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine über die Nacht als "Reaktion" auf die jüngsten ukrainischen Angriffe auf Russland bezeichnet. "Als Reaktion auf die Terrorakte des Kiewer Regimes haben die russischen Streitkräfte in der Nacht einen massiven Schlag mit hochpräzisen Waffen größerer Reichweite aus der Luft, zu Wasser und zu Land sowie mit Angriffsdrohnen gestartet", erklärte das russische Verteidigungsministerium.

Die Verlautbarungen aus Moskau ließen offen, ob es sich bei den Angriffen speziell um die erwartete Reaktion auf die Zerstörung russischer Kampfjets im Rahmen der ukrainischen Geheimdienstoperation "Spinnennetz" handelte. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland insgesamt 407 Kampfdrohnen ein. Hinzu kamen 6 ballistische Raketen und 39 Marschflugkörper, wie sie auf Telegram mitteilte.

235 Geschosse, darunter vier der Raketen, seien abgewehrt worden, 171 weitere seien vom Radar verschwunden, also wahrscheinlich durch elektronische Flugabwehr zum Absturz gebracht worden. Aus Moskau hieß es, dass "militärische Ziele" ins Visier genommen worden seien. Von ukrainischer Seite hieß es, dass zahlreiche Menschen getötet oder verletzt worden seien. Zu den bislang gemeldeten vier Toten in der Nacht zählen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj drei Feuerwehrleute in Kiew.

Selenskyj fordert Reaktion des Westens

Die Ukraine hatte zuletzt Angriffe auf russisches Territorium ausgeführt, unter anderem gegen Militärflugplätze. Von Terror der Ukraine hatte Präsident Wladimir Putin zuletzt im Zusammenhang mit Zugunglücken in Russland gesprochen, die mutmaßlich auf Sabotage zurückgehen.

Nach den verheerenden Luftangriffen in der Nacht forderte Selenskyj verstärkten internationalen Druck auf Moskau. "Russland muss zur Rechenschaft gezogen werden", schrieb er auf der Plattform X. Dies sei der Moment für Europa, die USA und andere Teile der Welt, den Krieg zu stoppen. Wer nicht genügend Druck ausübe, mache sich mitschuldig.