Im Gazastreifen kommt es bei der Ausgabe von Hilfsgütern zur Eskalation. Die Terror-Miliz Hamas soll die Verteilung zunächst blockiert haben, später stürmen viele hungernde Menschen heran. Sogar Schüsse fallen. In der Nähe des Zentrums soll es Tote gegeben haben.
Tausende Menschen haben im Gazastreifen ein Hilfsgüter-Verteilzentrum der von den USA unterstützten privaten Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gestürmt. Wie eine Reporterin berichtete, ereignete sich der Vorfall in Rafah im Süden des Palästinensergebiets.
Die GHF erklärte, die Menschenmasse sei so groß gewesen, dass die Mitarbeiter der GHF zurückgewichen seien, um einer "kleinen Anzahl von Bewohnern des Gazastreifens" die sichere Entgegennahme von Hilfsgütern zu ermöglichen. Der normale Betrieb sei nach dem Vorfall rasch wieder aufgenommen worden. Später berichteten palästinensische Rettungskräfte, in der Nähe des Zentrums in Rafah seien drei Menschen durch Schüsse der israelischen Armee getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe den Bericht.
Die GHF machte von der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Terror-Organisation Hamas verhängte Blockaden für mehrstündige Verzögerungen der Hilfsgüterverteilung in dem Zentrum verantwortlich. Die Hamas sprach von einer "tragischen und schmerzvollen Szene" mit "Tausenden hungrigen Menschen".
Direktor der Hilfsorganisation trat am Vortag zurück
"Ich stand mit Hunderten von Bürgern in einer Schlange an einer Ausgabestelle für Hilfsgüter in Rafah, als plötzlich eine große Menschenmenge zu drängeln begann", berichtete ein Bewohner des Gazastreifens. "Das lag an der fehlenden Hilfe und der verspäteten Verteilung, deshalb haben sie versucht, hineinzukommen, um sich zu nehmen, was sie konnten." Irgendwann seien Schüsse gefallen, woraufhin sich die Menschen zerstreut hätten. Einige hätten trotz der Gefahr versucht, sich Hilfsgüter zu nehmen.
Am Sonntag hatte die GHF einen Rückschlag erlitten, nachdem sich ihr geschäftsführender Direktor Jake Wood von seinem Posten zurückgezogen hatte. Wood hatte seine Entscheidung damit begründet, dass die Stiftung ihren Auftrag nicht gemäß den "humanitären Prinzipien" erfüllen könne. Am Montag benannte die Stiftung einen Nachfolger für den Posten.