Frankreich führt Rauchverbot an öffentlichen Orten ein

Zehntausende Menschen sterben weiterhin jedes Jahr in Frankreich an den Folgen des Tabakkonsums. Die Regierung in Paris will den Nichtraucherschutz daher weiter stärken. An Orten, an denen sich Kinder aufhalten, sollen Zigaretten fortan völlig verschwinden.

Die französische Regierung hat ein Rauchverbot an öffentlichen Orten wie Parks, Bushaltestellen und vor Schulen verkündet. Ziel des Gesetzes sei es, Kinder zu schützen, sagte Gesundheitsministerin Catherine Vautrin in einem am Donnerstag in der Zeitung "Ouest-France" veröffentlichten Interview. "An Orten, an denen sich Kinder aufhalten, muss der Tabak verschwinden", sagte sie. Die Freiheit zu rauchen "endet dort, wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt", fügte die Ministerin hinzu.

Das Verbot solle ab Juli für öffentliche Orte gelten, an denen sich auch Kinder aufhalten, also etwa für Strände, Parks, die Umgebung von Schulen, Bushaltestellen oder Sportanlagen. Eine Missachtung des Rauchverbots könne eine Geldstrafe von bis zu 135 Euro nach sich ziehen, sagte Vautrin.

In den Außenbereichen von Gaststätten dürfe weiter geraucht werden. Das Verbot gelte zudem nicht für E-Zigaretten. Die Ministerin plant dem Interview zufolge aber, den erlaubten Nikotingehalt und die Anzahl der erlaubten Geschmacksrichtungen in E-Zigaretten einzuschränken.

Das angekündigte Rauchverbot an bestimmten öffentlichen Orten ist Teil einer Regierungskampagne gegen den Tabakkonsum, durch den in Frankreich jährlich 75.000 Tote zu beklagen sind, rund 13 Prozent der jährlich verzeichneten Toten. Laut dem französischen Zentrum für Drogen und Drogenabhängigkeit raucht knapp ein Viertel der Franzosen täglich.

In den vergangenen Jahren hatte die französische Regierung bereits mehrfach angekündigt, Rauchverbote auszuweiten. Auch die Preise für Zigaretten sollen nach und nach steigen. Rauchen in Restaurants und Clubs ist bereits seit 2008 in dem Land verboten.

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