Handy von Trumps Stabschefin Ziel von Hackerangriff

Donald Trump nennt sie wohlwollend "Ice Lady": Susie Wiles steht seit Jahren fest an der Seite des Republikaners. Nun ist die Stabschefin laut Berichten Opfer eines Hackerangriffs. Von Journalisten dazu befragt, wiegelt Trump ab.

Das Telefon von US-Präsident Donald Trumps Stabschefin Susie Wiles ist Berichten zufolge gehackt worden. Das "Wall Street Journal" berichtete, dass Bundesbehörden einen entsprechenden Fall untersuchen würden, nachdem eine unbekannte Person prominente Republikaner und Führungskräfte aus der Wirtschaft kontaktiert habe. Regierungsbeamte gingen davon aus, dass künstliche Intelligenz genutzt worden sei, um Wiles Stimme nachzuahmen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Wiles berichtete ihren Mitarbeitern laut dem Bericht, dass ihre Handykontakte gehackt wurden. Es handelt sich der Recherche zufolge nicht um ihr Diensthandy, sondern ihr privates Gerät. "Das Weiße Haus nimmt die Cybersicherheit aller Mitarbeiter sehr ernst und diese Angelegenheit wird weiter untersucht", zitierte das "WSJ" eine Sprecherin des Weißen Hauses. Auch andere US-Medien berichteten später unter Berufung auf eigene Quellen über den Fall.

"Niemand kann sich für Susie ausgeben"

Trump gab sich angesichts der Berichte gelassen. Auf die Frage einer Journalistin, ob ihn der Fall beunruhige, antwortete Trump am späten Freitagabend (Ortszeit): "Nein". Wiles sei eine wunderbare Frau. "Sie kann damit umgehen." Er habe allerdings gehört, dass sich jemand Zugang zu ihrem Telefon verschafft und versucht habe, sich als seine Stabschefin auszugeben. "Niemand kann sich für Susie ausgeben", wiegelte Trump ab, ohne weitere Details zu dem Vorgang zu nennen. "Es gibt nur eine Susie."

Wiles ist die erste Stabschefin im Weißen Haus. Die 68-Jährige ist seit mehr als 40 Jahren in der Politik, war für Präsidenten und Kongressmitglieder in Washington D.C. tätig, sowie für Gouverneure und Bürgermeister in Florida. Sie arbeitete für Ronald Reagan während seines Wahlkampfs 1980, in seiner Präsidentschaft im Weißen Haus von 1981 bis 1989 und danach, sowie für die Kampagne des späteren Präsidenten George H.W. Bush.

2020 übernahm Wiles dann Trumps Wahlkampf. Der verlor zwar das Weiße Haus - nicht aber den Bundesstaat Florida. Der Republikaner bat Wiles, zu bleiben. Seither ist sie an seiner Seite. Menschen aus ihrem beruflichen Umfeld beschreiben sie in US-Medien als eine Art wandelnde Informationsdatenbank mit riesigem Kontaktnetzwerk. Trump nennt sie wohlwollend "Ice Lady".